«Was hab’ ich?» macht Mediziner-Latein verständlich

    Arztberichte sind für Patienten kaum zu verstehen. Hilfe bietet die Online-Plattform «Was hab’ ich?», über die Medizinstudierende und Ärzte ehrenamtlich Befunde in eine leicht verständliche Sprache übersetzen, kostenlos und anonym. Jetzt startet der erfolgreiche Dolmetscherdienst aus Deutschland mit einer Schweizer Webseite.

    (Bilder: David Pinzer) «Was hab› ich?»-Team

    Ab sofort können Schweizer Patientinnen und Patienten auf der Website «washabich.ch» ihre Befunde online einreichen. Innerhalb weniger Tage erhalten sie gratis eine leicht verständliche Übersetzung des «Mediziner-Lateins». Als Dolmetscher profitieren gleichzeitig die ehrenamtlich engagierten Mediziner von einem Intensiv-Training in patientenfreundlicher Kommunikation. Möglich wurde der Schweizer Markteintritt mit der Unterstützung der Insel Gruppe AG. Der Berner Spitalverbund wird dem Start-up beim Aufbau eines Schweizer Netzwerks helfen.

    Ansgar Jonietz, Geschäftsführer

    «Wir sind überzeugt, dass ein informierter Patient viel besser am Behandlungs- und Heilungsverlauf teilnehmen kann», sagt Henrik Pfahler, Bereichsleiter Medizinsteuerung der Insel Gruppe. «Auf der anderen Seite lernen Medizinstudierende so schon in ihrer Ausbildung, sich laienverständlich auszudrücken – was für ihr weiteres Berufsleben nachhaltig ist. Auf dieses wertvolle Angebot wollen wir Patientinnen und Patienten sowie Studierende in der Schweiz aufmerksam und neugierig machen.»

    Auch die Stiftung Konsumentenschutz (SKS) unterstützt den Dienst: «‹Was hab’ ich?› ermöglicht es Schweizer Patientinnen und Patienten, ihre medizinischen Dokumente zu verstehen und ihre Rolle im Gesundheitssystem aktiv wahrzunehmen. Damit kommen wir unserem Anliegen, unnötige Behandlungen zu vermeiden und damit die Versorgungsqualität zu verbessern, ein Stück näher», erläutert Ivo Meli, Projektleiter Gesundheit der SKS. Weiteren Support bekommt das Projekt von der Swiss Medical Students’ Association sowie dem Verband der Schweizerischen Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO). Das erste Ziel ist nun, viele (angehende) Schweizer Medizinerinnen und Mediziner für das Ehrenamt als Übersetzer zu begeistern und weitere Unterstützer für das Projekt zu gewinnen.

    pd

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