Das «Duo Infernale»

    Als Kursleiter/in auch Praxisausbilder/in werden oder umgekehrt? Kein Problem. Mit dem «Duo Infernale» ist man so oder so sehr gut aufgestellt, wenn man Erwachsene unterrichten möchte. Seien es Gruppen oder Einzelpersonen.

    (Bild: Fotolia) Von der Kursleitung zur Praxisausbildung oder umgekehrt: Mit dem «Duo Infernale» der SVEB-Zertifikate Kursleiter/in und Praxisausbilder/in ist man als Ausbildungsperson voll dabei.

    Die meisten Ausbildenden sind auf das gesamtschweizerisch anerkannte «SVEB-Zertifikat Kursleiter/in» angewiesen, da es die Aus- und Weiterbildungsinstitute in der Regel verlangen, um einen Lehrauftrag zu erteilen. Das SVEB-Zertifikat Kursleiter/in bildet Fundament und Einstieg in die Erwachsenenbildung in der Schweiz.

    Damit ist man schon mal gut aufgestellt, wenn man Gruppen oder Klassen unterrichten möchte. Inhaber/innen des SVEB-Zertifikats Kursleiter/in sind meist teilzeitlich in der Erwachsenenbildung tätig. Ihre fundierten methodischen und didaktischen Fähigkeiten sowie ihre sozialen Kompetenzen setzen sie in Betrieben der Wirtschaft und der Verwaltung oder in sozialen Institutionen ein. Sie arbeiten in Ausbildungs- und Personalabteilungen oder als Kursleitende an Schulen der Erwachsenenbildung. Gestaltung und Durchführung von Unterrichtseinheiten bilden den Schwerpunkt der Tätigkeit. Das SVEB-Zertifikat Kursleiter/in ist ein bei den Weiterbildungsinstitutionen und bei staatlichen Stellen bekannter Ausbildungsstandard. Nicht nur eduQua-zertifizierte Weiterbildungsinstitutionen in der Schweiz setzen bei ihren Ausbildenden diesen Standard voraus. Seit der Einführung im Jahr 1995 haben mehr als 44’000 Personen diese Zusatzqualifikation erworben.

    Es gibt da aber auch eine wachsende Anforderung in der Aus- und Weiterbildung: Das individuelle Begleiten und Beraten von Menschen. Dafür kann man einen anerkannten Abschluss erwerben. Seit zwei Jahren ist es nun möglich, mit einer 14 Tage dauernden Ausbildung als Praxisausbilder/in anerkannt zu werden. Das Angebot erfreut sich einer steigenden Nachfrage. Das Bedürfnis nach einer anerkannten Weiterbildung zur Praxisausbilderin / zum Praxisausbilder war vorhanden. Aber dass nach zwei Jahren Existenz dieser neue Abschluss sich nicht nur in der Branche etabliert hat, sondern im Weiterbildungsmarkt sogar zu einem «Renner» wurde, hat alle positiv überrascht.

    Volltreffer – Bedürfnis erkannt, grosse Nachfrage
    Nun gibt es eine interessante Alternative, beziehungsweise zusätzliche Lösung: Vor rund zwei Jahren hat der Schweizerische Verband für Weiterbildung SVEB das «SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/in» lanciert – eine Ausbildung für Personen, die individuelle Lernbegleitungen durchführen. Daniel Herzog von der Lernwerkstatt Olten, die in den SVEB-Ausbildungsmodulen in der Schweiz marktführend sind: «Damit hat man ein Bedürfnis erkannt und mit diesem Angebot voll ins Schwarze getroffen.»

    Der neue Lehrgang spricht Fachpersonen an, die Lernende, Studierende oder Mitarbeitende individuell begleiten und beraten. So können sich beispielsweise Bildungsfachpersonen im Gesundheitsbereich oder an Institutionen für Menschen mit Einschränkungen optimal für ihre Funktion qualifizieren. Wer in der Berufsbildung Einzelpersonen betreut oder neue Mitarbeitende einführt wird von diesem Angebot ebenso profitieren.

    Praxisnachweis nötig
    Im «SVEB-Zertifikat Kursleiter/in» steht der Gruppenunterricht im Fokus. Zum Erlangen des «SVEB-Zertifikats Praxisausbilder/in» muss hingegen eine mindestens zweijährige Praxiserfahrung in der Lernbegleitung Erwachsener (Einzel-/Zweier-Unterricht) im Umfang von mindestens 150 Stunden nachgewiesen werden. Maximal ein Drittel dieser Stunden kann Bildungsarbeit mit Gruppen ab drei Teilnehmenden sein. Die Praxiserfahrung bildet kein Zulassungskriterium und kann auch erst nach Abschluss des Lehrgangs nachgewiesen werden.

    Ergänzungsmodul vorhanden
    Nach dem erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs «SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/in» kann innerhalb von fünf Jahren ein fünftägiges Ergänzungsmodul besucht werden. Das Ergänzungsmodul führt – zusammen mit der erforderlichen Unterrichtspraxis – zum SVEB-Zertifikat für Kursleitende. Dieses gilt als Teilabschluss des Titels «Ausbilder/in mit eidgenössischem Fachausweis». Mit dem neuen Angebot ist es dem SVEB gelungen einem lang gehegten Wunsch von Bildungsinteressierten nachzukommen und eine Lücke im AdA-Baukastensystem zu füllen.

    JoW

    Lehrgang Mentor/in mit eidg. Fachausweis in Zürich und Winterthur

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